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List:
Introduktion
Geh, fahr mit mir, Herzliebste mein
AIs fiotter Geist
So tüuschte mich die Ahnung nicht
Ja, dos Sdireiben und das Lesen
Finale 1: O habet acht
ln dieser Nadit Voll herriidier Pradit
Ein Greis it mir im Trauni ersdiienen
Ha, seht es winkt (Schatzwalzer)
Ja, das Bisen wird gefüge
Wer uns getraut
Werberlied: Her die Hand, es muB Ja sem
Finale 11: Noch eben in Gioria Von Hoheit umfiossen
Walzer
Von des Tajo Strand
Elnzugsmarsch: Hurrah, die Schladit mitgemadit
Finale 111: Reidi’ ihm die Haiid,vertraue dem Zigeuner
Personel:
GRÁF PETER HOMONAY Obergespan des Temeser Komitates - MARCEL CORDES Bariton
CONTE CARNERO königlicher Kommissir - WILHELM STRIENZ BaÍ
SANDOR BARINKAY eiri junger Ernigrant - RUDOLF SCHOCK Tenor
KÁLMÁN ZSUPAN ein reicher Scliweinezüditer - BENNO KUSCHE Bariton
ARSENA seine Tocbter - HELGA HILDEBRAND Sopran
MIRABELLA Erzieherin im Hause Zsupáns - CI-IRISTEL WILLENBERG Sopran
OTTOKAR ihr Sohn -WALTER RAUSCH Tenor
CZIPRA Zigeunerin - SIEGLINDE WAGNER Alt
SAFFI Zigeunermdchen - ERIKA KOTH Sopran
DER CHOR DER DEUTSCHEN OPER BERLIN (LEITUNG HERMANN LUDDECKE)
EIN GROSSES OPERNORCHESTER• DIRIGENT WERNER SCHMIDT-BOELCKE
Notes
Johann Straus der Jüngere
(1825-1899) stand bereits im fünften Lebensjahrzehnt, als er sich dem Theater
zuwandte. Bis dahin war er der beliebte Tanzkomponist und Kapelimeister,
berührnter sdion als Johann der Vater, der Begründerder Straul3-Dynastie. In Wien,
wo die bürgerliche Heimkunst des Biedermeiers imnier sUirker von den
rauschenden Festen einer die grollen Balisiile füllenden internationalen
Gesellschaft übertönt wurde, herrschte er unumschrnkt als Wa1zerkönig” mit dem
treffiidien Orchester, das er zum Teil vom Vater übernommen hatte.
Alle Geniestücke unter dem halben Tausend Walzer, Polkas, Galopps, Mazurken und Quadrillen, die dieser einfallsreiche Komponist gesdirieben hat, wiegen sich im Dreivierteltakt. Als er, fast gegen seine Neigung und von keinem Geririgeren als Jacques Offenbach ermuntert, den Schritt vom Bailhaus auf die Bühne tat, war dies im Grunde nichts anderes als die szenische Inthronisation des Wiener Walzers. Die 1-landiung blieb fast stets der schwdiste Faktor der Straufl’scben Operetten. Schon der Brstling „Indigo” (1871) zeigt die Mángel, die der ganzen Gattung mehr und melir zum Verhingnis werden soliten: die inhaltiiche Fadheit und dramaturgische Holprigkeit des Librettos. Strau1 überdeckt sie durch seine tlinzerisdi -musikantisdie Inspiration,undso sehrdie rundum gesdilossene Tanzform den Handlungsablauf behindert - er vermag ihr eme dramatisdie Funktion zu geben. Mit Redit hat man die F1edermaus, in der sich das heitere Geschehen auf ein groÍes Balifest korizentriert, als den textlidien Glücksfall für Strau1 bezeichnet. Die „Fiedermaus” (1874) gewinnt aus dem dioriysisdien Rausdi des Tanzes dramatische Kraft; das zuweilen pariserisdi angehaudite Werk bleibt der unerreichte Gipfel der Straull’sdien und der Wiener Operette überhaupt. BlfJahre spliter, nach „Cagliostro”,dem „Spitzentudi der Königin”,dem,,Lustigen Krieg” undder,,Nadit inVenedig” mit ihrer Wendung zur italianisierenden Melodik, ersdieint als zweiter Gipfel des Straull’sdien Bühnensdiaffens „Der Zigeunerbaron”. Dies nun war ein ganz ariders gelagerter Fali. Straull strebte zur Komisdien Oper. Tatsiichiidi brachte sem Bhrgeiz das Werk (niditimmer zu dessen Vorteil) vom spritzigen Operettenwitz weg ii-i die Niihe der feineren Komik und der Iyrischromantischen Züge der Spieloper. Eme Begegnung in Budapest mit dem Novellisteri Maurus Jokai, dem ungarischen Balzac”, hatte Straull mit dem Stoff von Jokais Erzöhlung „Saffi” bekannt gemacht. In dieser um 1750 spielenden Gesdiichte aus dem Temeser Banat war zudem noch der Nadiklang eines aktuelien Themas aus der Mitte des Jahrhunderts enthalten: des ungarischzigeurierischen, das zu Zeiten Liszts noch von nationalem Aufbruch kündete, zur Zeit der Strauli’sdi en Komposition aber, als sidi die Gegensiitze zwischen Osterreich und Ungarn wieder versöhaten, die Becleutung einer blol3en Miiieufarbe, eines wirksamen Stimmungsreizes annahm.
Was der gewandte,sich dem Komponisten mit psychologisdiem Gesdiick anpassende Journalist Ignaz Schnitzer aus Jokais Novelle für StrauI als Textbuch zurechtzimmerte, war etwa dies: Derjunge Ungar Sándor Barinkayfindet, aus derVerbannung heimkehrend, dieGüter seiner Vorfahren verwabriost und von Zigeunern bewohnt. Sem Nachbar ist der reidi gewordene Schweinezüditer Zsupán, der setbst eiti Auge auf Barinkays Güter geworfen hatte, mit séiner vornehm erzogenen Tochter Arsena. Barinkay verliebt sich in Arsena, wird aber hodimütig abgewiesen: der Bewerber um ihre Hand müsse niindestens ein Baron sem. Der Gekriinkte fühit sidi nun mehr zu den heimatlosen Zigeunern hingezogen, besoriders zu dem Zigeunermáddien Saffi; er wird Zigeunerbaron”, grábt einen von seinem Vater versteckten Sdiatz aus seinem Boden aus, dessen Verheimlichung ailerdings die ihm gewiihrte Amnestie wieder in Frage steilt, worauf er sidi Von den Homonayschen Husaren zum Krieg gegen Spanien anwerberi látit, dort Heldentaten Vollbringt und, in aller Form dafür geadelt, nun wirklidi seine Saffi heimführt. Wie sidi herausstellt, ist diese übrigens keine Zigeunermn, sondern die Tochter eines türkisdien Pasdias.
Zwei Jahre arbeitete Straus an der Komposition; er madite es sidi nidit leidit. Als er, kurz vor seinem 60. Geburtstag, fertig war, hatte er - trotz allem, was manabermais gegen das Libretto und gegen ein gelegentlidies Zuviel an elgener Notenbastelei einwenden mag
- ein Werk vollendet, in dem sich echte Rührung und erfrisdiende Heiterkeit die Waage halten, iii dem (sdion gleid-i mn der Introduktion) die einsame, von Zigeunerschwermut erfülite Landschaft vernehmlich mitspricht und der Szene einen magischen Hiritergrund gibt. Barinkays Auftrittslied mit deni Walzerrefrain Ja, das alles auf Ehr”, die schmissig-freche Chorpolka vom „l-Iochzeitskuchen”, die echte Opernarie der Saffi „O habet acht”, das ganze erste Finale sirid bekannte Nummern der Partitur. Das populárste Stück, dessen geheininisvoll giánzende Schönheit alle Dilettantinnen der Welt an háuslichen Kamirien bislang nidit umzubringen vermochteri, folgt im zweiten Akt nadi deni köstiidien Schatzwalzer: das Dornpfaff-Duett „Wer uns getraut”. Dem etwas platten, sentimentalisierenderi SchluIl von der Himmeismadit der Liebe zum Trotz - es liegt ein so Ijedhaft reiner Zauber über diesem Duett, dali mari so baid nid-it müde werden wird, es zu hören.
Diestol3enden Rhythmen desWerbeJiedsHerdie Hand” sollen der Geigenmelodie eines ungarisdien Zigeuners entstammen. Entscheidend ist, welche hinreilienden Partien der Komponist daraus für das zweite Finale gewinnt, diesen ungewöhnuidi ernsten, mit der Trennung der Liebenden das Tragisdie streifenden Aktschlull. Zsupán, durch sem Couplet vom „Borstenvieh und Sdiwemnespeck” zur Figur der Charakterposse gestempelt (der berühmte Alexander Girardi spielte ihn in der Uraufführung), rückt im kurzen dritten Akt noch einmal nadi vorn, bis der Einzugsmarsdi, den Strauli mit üppigsten Bühnenmitteln dargesteilt wissen wollte, alles andere beiseite dröngt; die patriotisd,e Welle, die von diesem Marsdi auf die Zusdiauer cier Premiere übersprang, sidierte riidit zuletzt dem Werk den gewaltigen Anfangserfolg.
EJberdies war es, wie gesagt, ein Brfolg des Zigeunermilieus, der dann leider zu eifriger Nadiahmung angeregt hat. Aber selbst Lehárs „Zigeunerliebe” und die „Czardasfürstin” Kálmáns haben nicht mehr den Glanz und die Erfmndungskraft des „Zigeunerbarons” erreidit.
Alle Geniestücke unter dem halben Tausend Walzer, Polkas, Galopps, Mazurken und Quadrillen, die dieser einfallsreiche Komponist gesdirieben hat, wiegen sich im Dreivierteltakt. Als er, fast gegen seine Neigung und von keinem Geririgeren als Jacques Offenbach ermuntert, den Schritt vom Bailhaus auf die Bühne tat, war dies im Grunde nichts anderes als die szenische Inthronisation des Wiener Walzers. Die 1-landiung blieb fast stets der schwdiste Faktor der Straufl’scben Operetten. Schon der Brstling „Indigo” (1871) zeigt die Mángel, die der ganzen Gattung mehr und melir zum Verhingnis werden soliten: die inhaltiiche Fadheit und dramaturgische Holprigkeit des Librettos. Strau1 überdeckt sie durch seine tlinzerisdi -musikantisdie Inspiration,undso sehrdie rundum gesdilossene Tanzform den Handlungsablauf behindert - er vermag ihr eme dramatisdie Funktion zu geben. Mit Redit hat man die F1edermaus, in der sich das heitere Geschehen auf ein groÍes Balifest korizentriert, als den textlidien Glücksfall für Strau1 bezeichnet. Die „Fiedermaus” (1874) gewinnt aus dem dioriysisdien Rausdi des Tanzes dramatische Kraft; das zuweilen pariserisdi angehaudite Werk bleibt der unerreichte Gipfel der Straull’sdien und der Wiener Operette überhaupt. BlfJahre spliter, nach „Cagliostro”,dem „Spitzentudi der Königin”,dem,,Lustigen Krieg” undder,,Nadit inVenedig” mit ihrer Wendung zur italianisierenden Melodik, ersdieint als zweiter Gipfel des Straull’sdien Bühnensdiaffens „Der Zigeunerbaron”. Dies nun war ein ganz ariders gelagerter Fali. Straull strebte zur Komisdien Oper. Tatsiichiidi brachte sem Bhrgeiz das Werk (niditimmer zu dessen Vorteil) vom spritzigen Operettenwitz weg ii-i die Niihe der feineren Komik und der Iyrischromantischen Züge der Spieloper. Eme Begegnung in Budapest mit dem Novellisteri Maurus Jokai, dem ungarischen Balzac”, hatte Straull mit dem Stoff von Jokais Erzöhlung „Saffi” bekannt gemacht. In dieser um 1750 spielenden Gesdiichte aus dem Temeser Banat war zudem noch der Nadiklang eines aktuelien Themas aus der Mitte des Jahrhunderts enthalten: des ungarischzigeurierischen, das zu Zeiten Liszts noch von nationalem Aufbruch kündete, zur Zeit der Strauli’sdi en Komposition aber, als sidi die Gegensiitze zwischen Osterreich und Ungarn wieder versöhaten, die Becleutung einer blol3en Miiieufarbe, eines wirksamen Stimmungsreizes annahm.
Was der gewandte,sich dem Komponisten mit psychologisdiem Gesdiick anpassende Journalist Ignaz Schnitzer aus Jokais Novelle für StrauI als Textbuch zurechtzimmerte, war etwa dies: Derjunge Ungar Sándor Barinkayfindet, aus derVerbannung heimkehrend, dieGüter seiner Vorfahren verwabriost und von Zigeunern bewohnt. Sem Nachbar ist der reidi gewordene Schweinezüditer Zsupán, der setbst eiti Auge auf Barinkays Güter geworfen hatte, mit séiner vornehm erzogenen Tochter Arsena. Barinkay verliebt sich in Arsena, wird aber hodimütig abgewiesen: der Bewerber um ihre Hand müsse niindestens ein Baron sem. Der Gekriinkte fühit sidi nun mehr zu den heimatlosen Zigeunern hingezogen, besoriders zu dem Zigeunermáddien Saffi; er wird Zigeunerbaron”, grábt einen von seinem Vater versteckten Sdiatz aus seinem Boden aus, dessen Verheimlichung ailerdings die ihm gewiihrte Amnestie wieder in Frage steilt, worauf er sidi Von den Homonayschen Husaren zum Krieg gegen Spanien anwerberi látit, dort Heldentaten Vollbringt und, in aller Form dafür geadelt, nun wirklidi seine Saffi heimführt. Wie sidi herausstellt, ist diese übrigens keine Zigeunermn, sondern die Tochter eines türkisdien Pasdias.
Zwei Jahre arbeitete Straus an der Komposition; er madite es sidi nidit leidit. Als er, kurz vor seinem 60. Geburtstag, fertig war, hatte er - trotz allem, was manabermais gegen das Libretto und gegen ein gelegentlidies Zuviel an elgener Notenbastelei einwenden mag
- ein Werk vollendet, in dem sich echte Rührung und erfrisdiende Heiterkeit die Waage halten, iii dem (sdion gleid-i mn der Introduktion) die einsame, von Zigeunerschwermut erfülite Landschaft vernehmlich mitspricht und der Szene einen magischen Hiritergrund gibt. Barinkays Auftrittslied mit deni Walzerrefrain Ja, das alles auf Ehr”, die schmissig-freche Chorpolka vom „l-Iochzeitskuchen”, die echte Opernarie der Saffi „O habet acht”, das ganze erste Finale sirid bekannte Nummern der Partitur. Das populárste Stück, dessen geheininisvoll giánzende Schönheit alle Dilettantinnen der Welt an háuslichen Kamirien bislang nidit umzubringen vermochteri, folgt im zweiten Akt nadi deni köstiidien Schatzwalzer: das Dornpfaff-Duett „Wer uns getraut”. Dem etwas platten, sentimentalisierenderi SchluIl von der Himmeismadit der Liebe zum Trotz - es liegt ein so Ijedhaft reiner Zauber über diesem Duett, dali mari so baid nid-it müde werden wird, es zu hören.
Diestol3enden Rhythmen desWerbeJiedsHerdie Hand” sollen der Geigenmelodie eines ungarisdien Zigeuners entstammen. Entscheidend ist, welche hinreilienden Partien der Komponist daraus für das zweite Finale gewinnt, diesen ungewöhnuidi ernsten, mit der Trennung der Liebenden das Tragisdie streifenden Aktschlull. Zsupán, durch sem Couplet vom „Borstenvieh und Sdiwemnespeck” zur Figur der Charakterposse gestempelt (der berühmte Alexander Girardi spielte ihn in der Uraufführung), rückt im kurzen dritten Akt noch einmal nadi vorn, bis der Einzugsmarsdi, den Strauli mit üppigsten Bühnenmitteln dargesteilt wissen wollte, alles andere beiseite dröngt; die patriotisd,e Welle, die von diesem Marsdi auf die Zusdiauer cier Premiere übersprang, sidierte riidit zuletzt dem Werk den gewaltigen Anfangserfolg.
EJberdies war es, wie gesagt, ein Brfolg des Zigeunermilieus, der dann leider zu eifriger Nadiahmung angeregt hat. Aber selbst Lehárs „Zigeunerliebe” und die „Czardasfürstin” Kálmáns haben nicht mehr den Glanz und die Erfmndungskraft des „Zigeunerbarons” erreidit.
F. B.
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